Petrified Forest - Winslow Crater - Grand Canyon - Sunset Crater - Dino Tracks

Zeitreise am Colorado-Plateau - Painted Desert

Der Ort Holbrook zählt nicht unbedingt zum Pflichtprogramm einer Amerika-Reise. Er liegt recht unmalerisch eingeklemmt zwischen der Interstate 40 im Norden und der Santa-Fee-Bahnstrecke im Süden (mit der wir schon in Kingman zur Genüge Bekanntschaft gemacht haben). Dass durch das Nest die legendäre Route 66 führt, mag für Nostalgiker von Bedeutung sein, macht es jedoch nicht anziehender. Zwei entscheidende Pluspunkte hat es allerdings: die unschlagbare Nähe zur Painted Desert und zum Petrified Forest - und es ist ohnehin der einzige Ort weit und breit, der sich als Übernachtungsort in der Gegend anbietet.
   Sehr originell ist allerdings das Wigwam Motel, wo wir gerade noch das letzte freie Zimmer ergattern. Eine Stunde später dran, und wir hätten hier auch noch im hiesigen Motel 6 & Co. übernachten können. Die Bahngleise liegen direkt hinter den Wigwams, aber dank solider Betonwände sind die Züge kaum zu hören, der Boden bebt nur leicht, wenn sie vorbeifahren. Glücklich sitzen wir auf einem Bänkchen draußen, rauchen eine Zigarette und bewundern die bunten Oldtimer, die hier überall herumstehen. Das Zimmer ist geräumiger als man denkt, nett eingerichtet, und eine Heizung gibt's auch. Die schalten wir auch gleich an - es ist hier verdammt kalt geworden - sehr gewöhnungsbedürftig nach Death Valley und der Sonora-Wüste.
   Gut, dass wir noch eine halbe Flasche Wein aus Tucson gerettet haben. Nach dem zwar wohlschmeckenden, aber etwas nervenzermürbenden Dinner beim hiesigen Mexikaner mit zahlreichen Missverständnissen, unkorrekten Bestellungen von Menüs, (die zwar auf der Speisekarte standen aber irgendwie dann doch nicht verfügbar waren, zu allem Überfluss haben wir auch noch Wein bestellt - zwei Gläser, mehr haben sie nicht, lautet die explizite Ansage) und einer immer pampiger werdenden Bedienung - wärmen wir
uns vor unserem Wigwam noch seelisch auf, ehe wir uns zu Bett begeben.
    Die morgendliche Kälte ist angenehmen Temperaturen gewichen, als wir uns auf den Weg in die Painted Desert und den versteinerten Wald machen. Fantastische Einblicke von einem Hochplateau über die farbenprächtigen Badlands der Painted Desert erwarten uns beim Loop durch den nördlichen Teil des Parks. Beim Zahlen der Gebühren wird eindringlich davor gewarnt, unterwegs auch nur das winzigste Steinbröckchen aufzuklauben - bei Zuwiderhandlungen gibt's empfindliche Strafen inklusive Gefängnis. Wir werden uns hüten - Linda pflegt grundsätzlich an allen dafür in Frage kommenden Orten kontrolliert zu werden. Aber eine solche Maßnahme ist verständlich, bedenkt man, welchen Raubbau das Gebiet hier Jahrzehnte lang über sich ergehen lassen musste, ehe es 1905 unter Schutz gestellt wurde. Versteinertes Holz ist im Lauf der Zeit tonnenweise herausgeschafft worden, überall in Holbrook und Umgebung steht es in allen Größen, roh, geschliffen, zu Möbelstücken verarbeitet herum - als Dekoration oder zum Verkauf. Hübsch sind die Dinger ja, aber irgendwie wirken sie völlig deplatziert vor allem in den Souvenirgeschäften, wo sie in Stücke zerhackt und nach Größe geordnet umherstehen, womöglich noch neben einem Plastik-Dinosaurier.
   Wunderschön und viel eindrucksvoller sind die alten Urwaldriesen in ihrer natürlichen Umgegung, auch wenn die sich im Lauf von 250 Millionen Jahren gewaltig geändert hat. In unvorstellbaren Mengen kann man sie vor allem im südlichen Teil des Parks bewundern, dort liegen sie überall in dieser unwirkichen Landschaft verstreut umher, ragen aus den bunten, erodierten Schichten oder balancieren auf Kuppen. Dass die farbenprächtigen Kristalle des versteinerten Holzes Begehrlichkeiten geweckt haben, ist schon verständlich - wie man jedoch die Brocken früher herausgeschafft hat, sehr erstaunlich. Ein Stück von nur dreißig Kubikzentimetern wiegt satte 100 Kilo.
   Von einer wesentlich älteren Zivilisation als die der Plünderer in dieser Gegend zeugen Felsgravuren, die von einem Aussichtspunkt zu bewundern sind. Über ihre Bedeutung ist man sich bis heute im Unklaren, so passt denn in jedem Fall die neutrale Auslegung, auf diese Weise anderen oder der Nachwelt etwas mitgeteilt zu haben, und damit die Bezeichnung dieses Ortes: Newspaper Rock.
   Schade, dass wir um 3 Uhr aufbrechen müssen - wir könnten noch Stunden hier umherlaufen. Aber heute wollen wir noch nach Williams, dort haben wir ein Zimmer reserviert, und unterwegs den Winslow-Krater angucken.

Impact- und Apollo-Feeling

   Unsere Reise durch die Erdgeschichte und übers Colorado Plateau unterbrechen wir eine Stunde später bei Winslow. Hier wurde vor 50.000 Jahren eine Idylle von friedlich grasenden Wollmammuts jäh zerstört, als ein 150 Meter großer Meteor aufschlug. Die Dimensionen des Kraters lassen sich oben am Rand schwer einschätzen, tatsächlich hat er einen Durchmesser von 1,5 Kilometern. Wie riesig das Loch ist, lässt sich anhand einiger speziell ausgewiesener Orientierungspunkte ermessen, etwa dem hausgroßen Felsbrocken am Kraterrand, der eher wie ein kleiner Stein aussieht, oder dem lebensgroßen, aber mit bloßem Auge kaum erkennbaren Papp-Astronauten am Kraterboden. Den Blick vom höchsten Punkt aus genießen wir nur kurz, Linda wird vom Wind fast fortgeblasen. Wir sehen uns noch die letzte Filmvorführung im Visitors Center an, sausen durchs Museum und müssen auch schon raus - es ist 6 Uhr und Feierabend. Gemeinsam mit einer russischen Familie - wir sind die letzten am Gelände - werden wir am Parkplatz in unsere Autos und zum Gate hinauskomplimentiert. Für 35 Dollar war's ein kurzes, aber allemal lohnendes Vergnügen - Anlehnen an eine echte Apollo-Kapsel ist inklusive, wann hat man dazu schon die Gelegenheit. Im Einsatz war sie auch - bei Mondlandungs-Übungen hier im Krater.

Grand-Canyon-Impressionen

   Als Stützpunkt für unsere Tour zum weltgrößten Canyon haben wir Williams erklärt. Unser Reiseführer beschreibt es als kleines, charmantes Städtchen mit Wildwest-Flair. Das einzige was in dieses Bild passt, ist der durchrauschende Zug - zur Abwechslung mal wieder unser alter Bekannter, den wir irgendwie nicht loswerden. Lindas erste Amtshandlung bei Ankunft ist eine Verkehrsübertretung der gröberen Sorte: Vor lauter Begeisterung, sofort an der Ortseinfahrt unsere Travelodge entdeckt zu haben, fährt sie den Parkplatz direkt an - durch eine Einbahnstraße, wie wir später feststellen und da auch verstehen, weshalb uns alle angehupt haben.
   Unsere Bleibe ist nach einem Zimmerwechsel - von einer fensterlosen Variante im ersten Stock genau gegenüber dem Aufgang zu einer ins Parterre - ganz nett, es darf geraucht werden. Das Restaurant fürs Abendessen, vom Reiseführer in puncto Atmosphäre und Originalität der Speisekarte wärmstens empfohlen, finden wir nicht so grandios. Grelle Neonbeleuchtung wie in einer Bahnhofshalle, Plastiktische, -Stühle und -Tischdecken und dann auch noch "We are non alcoholic", wie wir von unserer Bedienung erfahren, die aussieht, als hätte sie eine Nachtschicht in einem Dritteweltladen hinter sich. Aber da sitzen wir nun, trinken Apfelsaft, Linda löffelt aus einem Napf eine vegatarische Lasagne, die wenigstens gut schmeckt, und Hans nagt etwas unglücklich an seinem panierten knochigen Huhn.
   Nach frühmorgendlichem Kälteschock - Williams liegt immerhin auf 1.500 Meter - packen wir unsere wärmsten Klamotten ins Auto, während unsere Zimmernachbarn, die etwas betagten Biker - ihren Sozius mit riesigen Taschen voller Eiswürfel beladen. Beim Anlassen unseres bisher problemlosen Toyotas leuchtet kurz eine kryptische gelbe Schrift überm Tacho auf, wir können's nicht entziffern. Aber nach den ersten Metern verschwindet die Anzeige wieder,
und wir belasten uns nicht weiter damit.
    Der Flugplatz-Wegweiser in Tusayan veranlasst Linda zu einem kurzen Abstecher dorthin - und ehe Hans sich versieht, haben wir auch schon einen Rundflug überm Grand Canyon gebucht, gleich mit der nächsten Maschine. Leider wird er auf Nachmittag verschoben, da wegen aufkommender Stürme mit Orkanböen der Flugbetrieb eingestellt wird. Wir sollen um zwei anrufen, ob es dann klappt. So machen wir uns erst einmal auf zum Rim, besorgen uns im Village etwas Proviant, den wir dann gemütlich irgendwo auf einem Bänkchen mit spektakulärem Canyon-Blick verzehren wollen. Auf der Suche nach einer geeigneten Stelle und dem Canyon überhaupt wird Linda nach einer Dreiviertelstunde etwas unleidlich - vor 25 Jahren war's hier übersichtlicher. Nach zweimaligem Passieren des Village Centers, vorbei am Bahnhof und sämtlichen Lodges, die allesamt hervorragend ausgeschildert sind, und wieder zurück, schaffen wir es endlich zum Yavapai Point.

    Hans ergeht es nicht anders wie wohl jedem, der dieses Naturwunder zum ersten Mal live erlebt: Er ist einfach nur überwältigt. Dass Linda (die schon zum dritten Mal hier ist), derweilen mit der Kamera den putzigen dicken Hörnchen nachstellt, die hier überall umherwuseln, kann er angesichts eines solch erhabenen Anblicks nicht nachvollziehen. Übrigens wussten wir gar nicht, dass es in den USA noch die Beulenpest gibt - die soll nämlich von den kleinen Kerlen übertragen werden, wie unsere Parkbroschüre ganz eindringlich warnt.
   Wir haben Glück: Unser Flug findet um 3 Uhr statt, trotz kaum veränderter Windverhältnisse. Die 12-sitzige Maschine macht einen soliden Eindruck, und einen Co-Piloten gibt es auch. Nach den üblichen Sicherheitshinweisen und mit Kopfhörern auf, denen beruhigende Musik entströmt, heben wir ab. Steht man schon stumm vor Staunen am Canyon und blickt in seine endlose Weite, so umwerfend ist es, diese Landschaft aus der Vogelperspektive zu erleben. Erst von hier oben lassen sich annähernd die Dimensionen dieses eindrucksvollen Kunstwerks erahnen, das der Colorado in sechs Millionen Jahren erschaffen hat. Ab und zu schüttelt uns eine kräftige Böe durch, nervöses Gekicher ertönt von manchem Sitz, Lindas Objektiv rumst des öfteren an die Scheibe. Mit Aussicht auf die in allen Rottönen gefärbten Schichten, auf teilweise über zwei Milliarden Jahre Erdgeschichte und einen smaragdgrünen Colorado fliegen wir in östlicher Richtung bis Desert View, dort eine große Schleife nach Norden und zurück entlang des North Rim, wo sich noch hartnäckig die letzten Schneereste halten. Ein letzter Blick nach unten auf die grandiose Szenerie, als wir den Canyon in Höhe von Tusayan überqueren, und wir setzen zur Landung an. Vorm Aussteigen mahnt unser Copilot noch über Mikrofon, sich beim Aussteigen zu bücken. Ungewohnt für Linda, den kleinsten Passagier - sie rennt unerwartet und als einzige gegen den Türrahmen.
   Es ist mittlerweile ganz schön kühl geworden. Am Mather Point fegt es uns vorne am Abgrund beinahe weg. Ähnlich ergeht es uns bei fast allen Aussichtspunkten auf dem Weg zum Desert View Point, und entsprechend kurz fallen die jeweiligen Abstecher aus. Zudem möchten wir den Sonnenuntergang am östlichsten Punkt des Scenic Drive nicht verpassen, er soll von dort aus sensationell sein, wie unser Reiseführer schwärmt.
   Wir sind etwas früh dran - es ist noch kälter geworden, und der Wind hat um etliche Windstärken zugelegt. Tapfer kämpfen wir uns durchs Gebläse bis zur Aussichtsplattform beim Desert Tower, der leider in Lee steht und keinerlei Schutz bietet. Linda wollte eigentlich schon mal für den Antelope Canyon üben und sich mit dem Stativ vertraut machen. Nun werden's doch wieder die üblichen Fotos - das Stativ ist im Auto liegen geblieben und der Parkplatz etwas abseits. Im Übrigen finden wir diese Stelle geeigneter für den Sonnenaufgang, denn dann ist der Grand Canyon hier perfekt beleuchtet. Jetzt fällt das Abendlicht eigentlich nur auf die letzte Steilwand und das dahinter liegende Hochplateau. Auch ganz hübsch, aber kein Grund hier zu erfrieren. Wir begeben uns zügig in den heimeligen Windschatten des Visitors Centers und rauchen noch eine Zigarette, ehe es auf den langen Heimweg geht. Und heute gibt's keine Experimente in Sachen Williams'sche Gastronomie - bis wir dort sind, stehen ohnehin alle Stühle auf den Tischen. Wir kehren am besten gleich in die nette Pizzeria in Tusayan ein und stellen uns konsequent amerikanischem Fast-Food in entsprechendem Ambiente. Aber allen Vorurteilen zum Trotz ist es ganz gemütlich hier, wir verstehen auf Anhieb die Ansage unserer Bestellnummer über den quäkenden Lautsprecher, das Essen schmeckt gut und wir sitzen im Warmen.


Vulkanlandschaft und Dino Tracks

   Wir brechen auf nach Page. Etwas ist heute Früh anders als sonst: Die gelbe Leuchtschrift unterm Tacho "MAINTC RQD" verschwindet während der Fahrt nicht - auch nicht nach einem Stopp und erneutem Anlassen. Mutmaßend, dass es sich um einen Wartungshinweis (Maintainance Required) handeln könnte, steuern wir lieber gleich die erste Tankstelle nach Williams an und lassen nachgucken. Der Tankwart, Kanab-Forest-Ranger, Manager des zugehörigen General Store und Postamts in Personalunion, prüft Öl und Bremsen und meint, alles wäre in Ordnung, die neuen Bordcomputer reagierten mitunter etwas empfindlich auf extreme Höhenunterschiede - die Anzeige sollte wieder verschwinden, sobald wir in tiefere Lagen kommen.
   Beruhigt setzen wir unsere Reise fort - an den Lake Powell, der tiefer liegt als der Grand Canyon, und wo wir wärmere Temperaturen erhoffen. Außerdem nehmen wir uns vor, ab sofort nicht mehr im Auto zu rauchen. Das kräftige Durchlüften bei sperrangelweit geöffneten Rückfenstern hat in Breiten der Sonora-Wüste ganz gut funktioniert, bei den hiesigen Temperaturen weniger - Linda hat einen steifen Hals und Hans die zweite Nacht Kopfschmerzen.

   Für den Abstecher zum Sunset Crater - auf der Landkarte ein kleiner Loop - brauchen wir mehr Zeit als gedacht. Einfach durchfahren wie geplant ist nicht drin, zu verlockend sind diverse Wanderwege durch die bizzarre, noch recht "frische", gerade mal 800 Jahre alte Vulkanlandschaft mit ihren erstarrten Lavaströmen, roten und schwarzen Aschefeldern, bleichen Überresten abgestorbener Bäume, knallgrünen Pinien, bunten Flechten und gelben Blumentupfern. Den Ruinen der von der Naturkatastrophe ausgelöschten Puebloindianer-Zivilistation, Wupatki, widmen wir nur kurze Zeit - wir wollen weiter über Tuba City nach Page, das wir möglichst noch bei Tageslicht erreichen wollen.
   Ein Tankstopp mitten im Nichts, in Gray Mountain, verläuft etwas unglücklich. Wie im Navajo-Gebiet üblich, gibt's hier nur Sprit gegen Cash im Voraus - allerdings kommt aus unserer Zapfsäule kein Tropfen heraus. Wir bitten den Kassierer um Hilfe, einen wortkargen Finsterling von über zwei Zentnern. Nach erneuter Freischaltung geht immer noch nichts. Ein persönliches dreisekündliches Einschreiten des mittlerweile noch verdrossener dreinblickenden Natives und ein kräftiger Schlag gegen die Zapfsäule bewirkt zwar, dass der Zähler blitzschnell von 30 auf 0 Dollar fällt, Hans mit dem Zapfhahn in der Hand merkt jedoch immer noch nichts von einer Benzinzufuhr. Beim dritten Hilfegesuch wird Linda angeschnautzt, dass man halt nicht mehr Sprit als für 30 Dollar bekommt, wenn man nur 30 zahlt. Wir sind ausgesprochen sauer, ziehen aber vor von hier zu verschwinden. Wie das Benzin letztlich so unbemerkt, geräusch- und drucklos in den Tank gekommen sein kann, entzieht sich unserem Verständnis - aber beim Anlassen steigt unsere Anzeige auf fast Voll. Wir machen uns schnell auf den Weiterweg.
   Wenn wir schon auf die Fossilienwand des Dinosaur National Park Nord-Utah verzichten müssen - leider ist sie immer noch unzugänglich, 2008 sackte das zugehörige Visitors Center auf nachgiebigem Untergrund ab - wollen wir uns wenigstens die "Dino-Tracks" bei Tuba City ansehen. Es ist von der 84 dorthin nur ein kleiner Abstecher von insgesamt etwa 12 Kilometern. Den netten alten Navajo-Guide aus diversen Internet-Reiseberichten finden wir dort nicht vor, dafür wohl ein paar seiner Enkel, die an einem verrosteten Pickup auf Kundschaft warten und in ihren kurzen Hosen frieren. Mit einem von ihnen geht es hinaus auf die felsige Ebene, die Fußspuren einstiger Bewohner konserviert hat. Das Gelände ist übersät mit Abdrücken aller Größenordnungen, sowohl von Pflanzenfressern als auch Jägern. Zu sehen gibt es zudem Nester mitsamt Gelege sowie Skelettteile und Schädel, zwar schon etwas verwittert, dennoch gut erkennbar. Wenn unser Guide auch sicher kein Paläontologe ist, glauben wir ihm mal einfach, dass die Teropodenspur gleich am Anfang von einem Dilophosaurus stammt (dem spuckenden aus Jurassic Park) und die größte von einem T-Rex. Wir sind ganz begeistert - der Besuch hier ist viel lohnender als wir dachten. Und weil der Mann auch noch ganz nett war und dauernd Wasser in die Abdrücke hineingekippt hat, damit sie besser zur Geltung kommen (und sie sich so auch besser fotografieren lassen), geben wir ihm nicht nur 20 Dollar für die interessante Führung, sondern kaufen seiner Frau vorne am Parkplatz auch noch ein Armband ab.
   Das Wetter in Page lässt zu wünschen übrig. Zwar ist es nicht mehr so kalt wie die letzten drei Tage, dafür hängen über dem Lake Powell dicke schwarze Wolken. Das von Linda wegen Wochenende reservierte (laut Tripadvisor gemütliche, originelle) Motel hat offenbar unsere Mail verschlampt. Das einzig verfügbare Zimmer sieht zwar sehr nett aus, nur ist der Zugang dazu eine mit Werkzeugen und ausrangierten Gartenmöbeln zugepflasterte Sandgrube, über deren gesamte Breite oben ein Wohnmobil platziert ist, aus dem der Fernseher plärrt. Wegen dem netten alten Mann im Büro tut es uns Leid, aber wir flüchten - ans andere Ende der "Straße der kleinen Motels" zu Lulu's Sleep Ezze Motel.