Mesquite Sand Dunes - Zabriskie Point - Ubehebe Crater - Scotty's Castle - Panamint Springs -
Badwater - Rhyolite - Artist' s Drive - Golden Canyon
Wüsten-Trip mit Shutdown
Der nächste Weg ist es nicht gerade hinunter zum Death Valley: Aber was sind in den Staaten schon 1.500 Kilometer. Zwei Tage Fahrt - und mit jeder Meile garantiert besserem Wetter entgegen. Während der ersten Etappe merken wir davon zunächst nichts. Begleitet werden wir von tiefhängenden schwarzen Wolken, unsere (seltenen, da sehr ungemütlichen) Rauchpausen fristen wir auf zugigen Rastplätzen. Ab und an durchqueren wir eine Platzregenfront, von Salt Lake City bekommen wir außer Feierabendverkehr auf der I 15 so gut wie nichts mit, eine einzige Suppe. Leider nix mit Foto von Skyline vor Bergen.
bekannte Beaver (ist sogar auf unserer Amerika-West-Karte eingezeichnet, in natura aber eher unauffällig) mit Best Western gleich hinter der Autobahnausfahrt und zugehörigem Restaurant. Zum Abendessen gibt's heute mal keinen Chardonnay - welcome to Utah -, sondern eiskalten Apfelsaft, genau das Richtige zum Abkühlen bei dieser Witterung. Draußen wirbeln jetzt dicke Schneeflocken in den Lichtkegeln der Parkplatz-Strahler lustig vor sich hin.
Internetseite des Motels kommen wir nicht. Die Telefonnummer des Ressorts findet dann die nette Dame am Empfang für uns in ein paar Sekunden heraus - ihre Verbindung ist sehr flott. Von einem Death Valley hat sie bisher noch nie etwas gehört, ("klingt ja furchtbar"...) aber die Website gefällt ihr.
ausgedehntere Wanderungen und jede Menge Winkel dieser faszinierenden Wüstenlandschaft, für die vor zwei Jahren keine Zeit war. Und auf die Mesquite Sand Dunes freuen wir uns ganz besonders - die kamen vor zwei Jahren während der Mittagshitze absolut zu kurz.
die
Umgebung daliegt, aber uns gefällt's. Mitten im Death Valley und vorm Hüttchen diese grandiose Kulisse - was will man mehr.
des Abends auf unseren gemütlichen Balkon verziehen. Es ist
herrlich warm, Sommer-Feeling zum ersten Mal in unserem Urlaub.
weitere Tage eines Aufenthalts hier. So treten wir wieder mal mit einem Freifahrtschein - diesmal offiziell ausgestellt von der Parkbehörde - unseren Besuch hier an - ist uns auch recht. Offenbar nimmt man es hier generell nicht so streng mit Eintrittsgebühren wie in anderen Parks.
Zugvorrichtungen mit ihren Zahnrädern.
überall herumstehen. So verdörrt
diese Landschaft jetzt wirkt, so verzaubert uns die Wüste auch diesmal wieder - mit ihrem klaren Licht, der endlosen Weite und den Bergketten, die sich mal sanft geschwungen, mal bizarr gefaltet und teilweise in den irrwitzigsten Farben bis zum Horizont hin erstrecken.
Besucher gleich am Eingang begrüßen. Und das monströse Sofa aus knallbunten Mosaiksteinchen, eine weitere Kreation des Belgiers, passt auch sehr gut in die Landschaft, wie wir finden. Was die kleinere Figur der Eisenplastik an der Straße darstellen soll, die aussieht wie ein Pinguin, entzieht sich unserer Phantasie. Vielleichts ist's ein Pinguin (wenn schon Sofas hier rumstehen...) Wir hätten den Opi im Eingangshäuschen fragen sollen.
festzusitzen und den Canyon zu blockieren wäre blöd. Die Allrad-Driver würden uns lynchen. Hätten wir heute eh' nicht mehr geschafft, und so bewegen wir uns gemütlich in Richtung unseres neuen Quartiers, Stovepipe Wells.
funktioniert... Hans, pragmatisch wie immer in Krisensituationen wie diesen, hat während Lindas Kurzschockphase die Nachbarhütte geprüft und als akzeptabel befunden. So macht sich Linda wie so oft auch jetzt sehr beliebt bei der Zunft der Rezeptionisten und erkundigt sich nach den Möglichkeiten eines Wechsels. So fröhlich wie vorhin guckt der Desk Manager zwar nicht mehr drein, aber wir bekommen wie gewünscht die 145. Diese sei aber neben dem Swimming Pool, meint er.
auch noch die Handycapped Suite überlassen: riesiges Zimmer, riesiges Bad, in dem man einen kleineren Tanzkurs abhalten könnte, und zu allem Überfluss auch noch TV, was bei der Standardaustattung nicht dabei gewesen wäre. Brauchen wir ja eigentlich alles gar nicht, aber nice to have. Seltsamerweise ist eine ursprünglich zum Valley hinausführende Tür zugemauert und innen ist da jetzt die Badwand. Gut so, sonst hätten wir sicher Talblick mit Fuhrpark davor. Hierzulande muss man ja direttissima aus dem Zimmer ins Auto fallen können.
der Mesquite Sand Dunes. Schön, diesmal hier in aller Ruhe zwischen den windschnittigen Formationen umherstreifen zu können und ein wenig Namib-Feeling zu genießen, wenn auch im Mini-Maßstab. Geboten ist hier jedenfalls derselbe faszinierende Wechsel von weichen Formen und scharfgeschnittenen Graten und Windabrisskanten sowie das Spiel von Schatten und Licht in allen Nuancen. Das Gelände ist weitläufiger als gedacht, irgendwie gewinnen wir kaum Land, obwohl wir x Täler durchqueren und Flanken auf- wie abwärts hinter uns lassen. Aber da uns kein Mensch zwingt, das komplette Dünenfeld zu durchqueren, kehren wir irgendwann um und lassen Dünen-Impressionen auf uns einwirken, bis die Sonne verschwunden ist.
Hollywood-Filmflair schnuppern wir dann wieder mal, heute im Stovepipe Restaurant. Nicht dass das Ambiente hier besonders mondän wäre. Die Empfangsdame wirkt etwas gehetzt, so als müsse sie das Seaten der eintreffenden Gäste zwischen anderen sehr echauffierenden Programmpunkten auf die Reihe kriegen. Der Speisesaal ist halb leer, und es warten drei Paare. Irgendwann sitzen wir auch und können gegenüber all die Plakate der Filme bewundern, die hier gedreht wurden: von uralten Western und ihren für diese Zeit typischen, leicht debil dreinguckenden Helden bis hin zu den uns vertrauteren Star-Wars-Episoden. Kein Wunder, ist auch eine sehr fotogene und außergewöhnliche Location. Das
Essen ist in Ordnung, die Preise sind recht moderat für die Gegend.
Um kochenden Getränken im Auto vorzubeugen, lösen wir im General Store einen unserer zwei Gutscheine für Eisbeutel ein. Da wir keine Box dafür haben, packen wir das Ding in zwei Plastiktüten und drapieren ein paar Flaschen hinein. Sollte schon funktionieren.
Szenerie - es zieht einen vom View Point hier oben förmlich hinein. Aber eine Wanderung hinunter ins Tal dürfte dauern und wir haben Respekt vor der Hitze, die schon lähmt, wenn man nur dumm rumsteht. So krabbeln wir etwas hangabwärts bis zu einer Felsnase, von wo wir spektakuläre Einblicke in diese Traumlandschaft genießen.
Pfefferminzrolle haben, können uns nicht sattsehen an schlechtem Land, vor allem, wenn es so zauberhaft ist, wie dieses hier.
vielleicht doch Kugelstoßerin, aber Linda fragt lieber nicht. Nach dem netten Plausch muss natürlich noch ein Steinchen auf die Spitze, das kleinste, was zu finden ist. Gottseidank guckt keiner, als die komplette Spitze runterkracht und alles wieder behutsam aufgestapelt wird.
gegen Abend die Hölle los. Gut, dass es wenigstens nicht bergauf geht - nur ganz unauffällig - heute ist's noch heißer wie gestern und rumlaufen um die Zeit in der sengenden Sonne und völlig windstillen Schlucht strengt ganz schön an. Ab und zu legen wir an eine Felswand gedrückt ein Päuschen ein. Interessant finden wir hier die unterschiedlichsten Strukturen der Canyonwand - Geröllschichten aus bunten Steinchen, kleinen Kristallen, darüber ein filigranes Band aus Gipskristallen, ganz oben ein Dach aus grünlich schimmernden, schiefrigen Schichten.
Beeindruckend sind auch die Spuren der Flash Floods, die nach heftigen Regenfällen hier durchsausen und unterwegs Massen von Material mit sich reißen. Auch menschliches, sofern nicht rechtzeitig die Canyon-Wanderung abgebrochen wurde.
Vorteilhaft ist ein schwarzes Auto für diese Breiten nicht gerade, zumal wenn es ewig in der prallen Sonne steht. Aber allemal besser, verschwitzt in ein Bratrohr einzusteigen als frierend Eis wegzukratzen. Erstaunlicherweise sehen unsere Eiswürfel noch intakt aus und die Getränke sind einigermaßen kühl. Allmählich schießen wir uns auf eine erhöhte Flüssigkeitsaufnahme ein. Ist auch sehr wichtig, sonst zählen wir zur "high danger" Kategorie bräunlichrot, wie man den sehr informativen Urinverfärbungs-Schautafeln an vielen Plätzen hier im Park entnehmen kann.
ist nicht nur lohnend wegen der schier unglaublichen Farbenvielfalt, die die Bergflanken entlang der Strecke zu bieten haben - vor allem am Artist's Point. Schon die Fahrt auf der schmalen Straße allein ist totales Vergnügen - meist in steiler Berg- und Talfahrt. Haben wir uns beim letzten Mal hier hauptsächlich an der Artist's Palette aufgehalten, so widmen wir uns diesmal ausführlicher anderen Highlights am Wegesrand. Zum Beispiel einem rötlichen Schlammhügel, der aussieht wie eine hingeträufelte Sandburg, den tiefschwarzen vulkanischen mit riesigen Lavabomben gespickten
Gerölllawinen, durch die sich unsere Straße windet. Einen aparten Kontrast bilden die silbernen Desert Hollys, die hier überall Fuß gefasst haben. Den "Mushroom", einen riesigen pilzförmigen Lavabrocken am Ende des Loops finden wir nicht mehr. Weggeschleppt hat ihn wohl niemand, offenbar irren wir uns mit der Lage. Wir entdecken ihn auch nicht bei der Fahrt nach Badwater - er müsste von der Hauptstraße aus gut zu sehen sein.
Dafür sehen wir im Gegensatz zum letzten Mal das Schild hoch oben in der Felswand gegenüber dem Badwater-Parkplatz mit Markierung des Meeresspiegels. Nicht, dass wir damals hier dumpfbackig herumgelaufen sind, ohne zu wissen, dass der Fleck 80 Meter unter Sea Level liegt. Aber solange man nicht in solchen Tiefen rumschwimmen muss, sondern festen Boden wie sonst auch unter den Füßen hat, wird einem die Besonderheit dieses Ortes nicht wirklich bewusst. Mit Bezugspunkt diesmal schon - immerhin können wir uns jetzt genau vorstellen, wie weit über uns in nicht allzu großer Entfernung die Wellen des Pazifiks an die Ufer branden.
Die Salzkruste des Talbodens hat eindeutig schon bessere Zeiten erlebt - sie kommt uns heute um einiges brauner vor als beim letzten Mal. Wir hoffen, dass dies (noch) nichts mit Erderwärmung zu tun hat, deren Auswirkungen auf diesen einzigartigen Ort Wissenschaftler und Ranger bereits seit einigen Jahren mit Sorge beobachten. Möglicherweise sieht's hier Ende September und nach langer Trockenperiode immer so aus. Jedenfalls gucken wir diesmal ganz genau, wohin wir unsere Füße setzen, muss ja nicht sein, dass wir die verbliebenen Salzpfannen und hübschen weißen Kristalle zertrampeln und weiter dezimieren.
unserer Bleibe machen und unterwegs dem Devil's Golf Course noch einen kurzen Besuch abstatten. Der Golfplatz sieht immer noch so aus, wie wir ihn in Erinnerung haben. Als wir aber unseren Blick über die gesamte Fläche schweifen lassen, haben wir den Eindruck, dass Badwater diesem Areal heuer verdammt ähnelt, farblich zumindest. Aber natürlich ist die Beschaffenheit der Salzkruste hier eine ganz andere: Der Boden ist komplett ausgetrocknet, aufgeplatzt, übrig sind nur noch gewaltige und scharfkantige Schollen mit weißlichem Mini-Salzüberzug an den Spitzen. Linda versucht, diesmal die Kristalle scharf aufs Foto zu bekommen.
letzten Sonnenstrahlen nutzen wir noch für einen kleinen Spaziergang durch das quasi vor unserer Haustür liegende Devil's Corn Field mit seinen vom Wind freigeblasenen Mesquite-Wurzelstöcken. Irgendwie haben wir während des ganzen Sightseeings - trotz regelmäßigem Zugriff auf unsere Getränke - nicht mehr daran gedacht, nach den Plastikbeuteln mitsamt ehemaligen Eiswürfeln zu sehen. Als wir daheim unsere Klamotten aus dem Auto ausladen, steht im Fußraum hinterm Fahrersitz das Wasser. Mithilfe von Handtüchern wird die Sauerei aufgesaugt, über Nacht dürfte das wieder trocken sein. Morgen müssen wir uns etwas anderes für die Aufbewahrung von Eis und Getränken überlegen. Und frische Handtücher sind eh' fällig.
Eigentlich wollten wir abends mal probieren, Fotos von der Milchstraße zu machen. Hier im Nichts ist der Sternenhimmel unglaublich klar, keine störenden Lichter weit und breit und kein Vollmond. Wir verschieben es mal lieber auf morgen - trotz vermeintlicher Windstille wabern heute fette Dampfschwaden vom Restaurant neben und über uns hinweg und legen eine feine Dunstschicht übers Gelände. Seltsame Wetterlage heute, selbst nach dem Abendessen liegt noch ein Hauch davon in der Luft - keine optimalen Bedingungen. So belassen wir es beim Ausklingen unseres Wüstentages hinter unserem Hüttchen auf der Schwelle unserer zugemauerten Tür, trinken noch etwas Wein und fügen dem Qualm noch den unserer Zigaretten hinzu.
Wie wir einem Infozettel der Rezeption entnehmen, können wir die ganzen Loops durch die Berge in Richtung Panamint vergessen - die kleinen Sträßchen sind alle wegen Flashflood-Schäden gesperrt. Jammerschade, aber was soll's: Dann nehmen wir eben die Hauptstraße, die wir ja auch noch nicht kennen.
ist perfekt - da passen sowohl Eis als auch fünf Flaschen rein. Und dicht sollte er auch sein. Wir klemmen ihn zwischen Rückenlehne und Sitzbank.
Panamint-Tal. Uns sind unterwegs wohl mehrere entgegenkommende Baulaster aufgefallen, aber hier stehen jetzt ganz viele, dazu noch Dampfwalzen und ein Mann mit Stoppschild auf der Fahrbahn. Na ja, Stau ist etwas übertrieben, aber man steht, vor uns um die sechs Fahrzeuge und alle warten wir in der Bruthitze. Irgendwann gesellt sich ein "Follow-Me" zu uns und es geht in Schritttempo weiter, zunächst bis Panamint Springs, wo wir eine Rast einlegen wollten, das Restaurant aber ziemlich geschlossen aussieht. Der Parkplatz davor ist gesperrt.
so lange mittuckeln, bis der Convoy aufgelöst wird. Das passiert erst einige Meter vor unserem heutigen Ziel, dem Father Crowley Vista Point am Scheitelpunkt des Passes - weiter wollten wir ohnehin nicht fahren. So rollen wir jetzt auf den Parkplatz und wollen erst einmal ausgiebig die Aussicht genießen. Von hier aus sieht man so gut wie überhaupt nicht in irgendwelche Täler - wir befinden uns auf einem ausladenden Plateau, über dessen Rand man lediglich die obersten Spitzen weit entfernter Bergketten erkennen kann.
ganz schön weit aus - wagen wir uns auf die Piste, die sehr holperig aussieht. Vorsichtig schaukeln wir durchs Gelände, weichen tiefen Löchern und gröberen Steinbrocken aus. Unser Impala hält sich wacker und bringt uns brav ans Ende des Plateaus - gottseidank war hinter uns keiner mit Allradfahrzeug, der hätte sich bedankt.
Unser Kübel hat sich mitsamt Inhalt bis jetzt auch gut gehalten - nichts verschüttet, nichts durchnässt, die Getränke sind herrlich kühl. Zeit für eine Zigarette. Leider ist eines unserer Feuerzeuge leer, beim zweiten klemmt das Rad. Obwohl die Löcher dafür immer noch vorhanden sind, wurden die Zigarettenanzünder aus hiesigen Fahrzeugen schon seit langem verbannt. Wieder mal zeigt sich, dass wir zu einer selten gewordenen Rasse zählen: Nicht mal die vier Jungs aus dem Campingbus neben uns haben irgendetwas Brauchbares, Streichhölzer hätten sie wenigstens bei sich führen können, Mist. So leisten die E-Glimmstengel wieder mal treue Dienste.
Auf der Rückfahrt entsinnt sich Hans unserer Lupe, die wir zum Entziffern von Kleinstgedrucktem dabei haben. Zum Entzünden einer Zigarette haben wir sie noch nie genutzt, aber es funktioniert - ein paar Sekunden draufhalten, schon raucht's. Natürlich während eines Stopps am Straßenrand. Ein Follow-Me fängt auch bald wieder ein paar Autos auf dem Weg nach Panamint Springs ab. Diesmal kehren wir hier ein, Parkplatz und Restaurant sind offen. Zu einer Riesentasse Kaffee gibt's Hotdogs, die Wahnsinns-Kombination, aber irgendwie konsequent und passend in dieser ziemlich abgefahrenen Kulisse aus Wüstenzauber, aufgegrabener Oase und Dampfwalze. Der Schulbus auf dem Weg ins Todestal fügt sich denn auch nahtlos in diese Idylle ein.
Dass wir uns jetzt auf den Weg zu Scotty's Castle machen, verstehen wir selbst nicht ganz. Wahrscheinlich ist's einfach eine logische Fortsetzung unserer skurrilen Impressionen, die die Wüste heute für uns bereithält. Eigentlich waren wir uns beim letzten Besuch dort einig, dass man sich diese geballte Geschmacklosigkeit wirklich sparen kann. Aber die Fahrt dorthin ist ja wunderschön und der Ubehebe-Krater dann auch gleich in der Nähe. Und der ist das wahrhaft lohnende Ziel, wenn man diese weite Strecke zurücklegt.
mal aus der Nähe an. Schöner wird's einfach nicht. Gewaltig gebrannt hat es auch irgendwann - ein guter Teil der ehemals sehr hübschen, riesigen Fächerpalmen ist total verkohlt. Ein Bild des Jammers.
Spätlicht in sanften Rottönen.Die ganze Landschaft außer dem Kraterinneren ist pechschwarz, winzige Kristalle glitzern am Boden und an allen Flanken. In die Aschehügel rundum hat die Erosion weiche Wellen modelliert. Die kleinen Büschchen überall sind zwar jetzt knochentrocken, sehen aber sehr hübsch im dunklen Umfeld aus. Ein paar Salzablagerungen in flachen Mulden bringen auch noch etwas Farbkontrast zum Schwarz dieser Gegend. Dämliches Schloss - jetzt verschwindet die Sonne. Morgen kommen wir wieder her!
Leere Tische, auch aufgeräumte, gäbe es zur Genüge. Sehr fröhlich gucken die Tischgenossen nicht gerade drein. Als unser Chardonnay kommt, kann's Linda wieder mal nicht lassen und fragt unsere Bedienung, ob wir uns an einen anderen Tisch setzen können. Klar, meint sie, und schnappt sich unsere Gläser. Na bitte, geht ja. Als wir den Vieren noch einen schönen Abend wünschen und uns auf die andere Gangseite verabschieden, gucken sie wieder komisch.
schwimmen in einer rötlichen, dünnflüssigen Sauce, Spuren von Hackfleisch sind auch nach gründlichster Suche bis zum Tellerboden nicht zu orten.
unsere Session nicht mehr fort. Dem Gestank nach befindet sich genau hier die Sickergrube der Anlage - uns haut es schier um.
Was für ein trauriger Tag: Es ist unser letzter hier im Death Valley. Zwar liegen noch drei Tage Urlaub vor uns, die verbringen wir aber auf der Piste. Die Interstate 70 im Norden nach Denver ist immer noch flutgeschädigt und zahllose Umleitungen sind zu erwarten. Sicherer ist, wenn auch ein Irrsinnsumweg, die Route über Arizona, New Mexico und dann rauf durch Colorado.
freut sich schon, endlich mal eine Eidechse hier zu Gesicht zu bekommen. Aber es ist ein Exmplar einer anderen Gattung, ein Skorpion, noch dazu ein ziemlich großer. Eigentlich müsste man etwas zum Größenvergleich danebenlegen (die Hand etwa ;-)), er ist fast handgroß mit ausgestrecktem Schwanz. Und wir haben uns jeden Abend hier herumgepelzt. Gut, dass wir sowas nicht in die Hütte mitgeschleppt haben, etwa in den Kissen gestern. Aber der "Giant Hairy Arizona Scorpion" gehört zu den relativ harmlosen Vertretern seiner Art, wie uns Google zuhause verrät. Jedenfalls bekommt`s der arme Kerl mit der Angst zu tun, als Linda sich zu Fotozwecken zu lange zu ihm runterbeugt, und steuert zügig einen Steinhaufen an.
Eine Überraschung anderer Art hält die Kassiererin des General Store für uns bereit: Sie informiert uns über den "general Shutdown" und dass die amerikanische Regierung zahlungsunfähig ist. Wir verstehen erst nicht ganz. Die daraus resultierenden Konsequenzen dann schon eher, nämlich dass wir heute hier außer auf der Hauptstraße nirgendwo im Park herumfahren können, alles gesperrt, kein Service, keine Ranger. Da wir sonst auch nicht viel anderes gemacht haben, stört es uns nicht besonders.
Parkplatz ist nicht gesperrt, dann geht's sowieso zu Fuß weiter. Wie wir schon befürchtet haben, müssen wir diesmal den Spaziergang ohne die netten Winzlinge von Pupfischen im Bach machen; und auch ohne Bach - er ist weg, übrig nur sein Bett mit aufgeplatzten Erdschollen. Trotzdem ganz hübsch hier mit der recht üppigen Vegetation. Diesmal drehen wir eine wesentlich längere Runde auf dem Lehrpfad.
Fahrzeuge entgegen als in unserer Richtung fahren. Wir ahnen Übles, als die Insassen einiger von ihnen wie Windmühlen ihre Arme schwenken. Und dann ereilt er uns, der Shutdown - nach 40 Kilometern und fast am Ziel. Die Zufahrt zum Ubehebe Krater ist gesperrt, und das war's. Es soll einfach nicht sein mit der Wanderung. Wir sind sauer, aber andererseits hätte uns hier heute wahrscheinlich der Schlag getroffen komplett ohne Schatten und bei der Hitze.
uns, und wir erfahren von dem älteren kanadischen Ehepaar was überhaupt los ist. Außerdem wie so oft eine unterhaltsame Lebensgeschichte und dass die Lady aus Berlin stammt. Eine halbe Stunde später verabschiedet man sich, wünscht sich eine gute Weiterreise und zieht seiner Wege.
Gelegenheit, das jetzt nachzuholen. Heute erfreut er sich generell bei Besuchern größter Beliebtheit, da frei zugänglich. Wahre Völkerwanderungen bewegen sich zwischen parkenden Autos und salzigem Ufer. Unter gnadenloser Sonne laufen auch wir hinunter bis dahin, wo der Boden beginnt, matschig zu werden, ein gutes Stück weiter, als man von der Straße aus vermuten würde. Hier sieht's um einiges lebendiger aus als bei Badwater, viele kleine Flüsschen durchziehen die salzige weiße Fläche, erstaunlich ist die üppige Vegetation, die mit diesem Boden klarkommt. Mit Fotografieren wird es erst mal nichts, ausgerechnet jetzt ist die Speicherkarte voll, eine leere haben wir nicht bei uns. Also: wieder zurückgewandert in der Bruthitze, Speicherkarte aus dem Auto geholt und neuer Anlauf. Unser Aufenthalt hier hält sich in Grenzen, wir müssen langsam aus der Sonne raus.
Zeit für eine Rast in Furnace Creek und ein kühles Getränk - unsere Eiswürfel haben heute bald den Geist aufgegeben. Das Thermometer beim General Store zeigt 42 Grad Celsius im Schatten an. Die Idee, sich mal ein Eis zu genehmigen, hatten wohl mehrere Leute: Die Gefriertruhe ist bis auf den Grund ausgeplündert, übrig sind nur noch einige Lollys in unsäglichen Farben. Linda taucht zwei pink-grün gestreifte heraus - sie schmecken so wie sie aussehen: ziemlich merkwürdig. Woher der Dicke, der ein paar Minuten nach uns aus dem Store herauskommt, das gelbe, mit Sicherheit Zitroneneis, hervorgezaubert hat, ist unbegreiflich. Das wäre uns auch lieber gewesen...
Wie immer hüpfen freche Stare zwischen Tischen und Stühlen umher und gucken, wo etwas für sie abfällt. Bei uns nicht, das Eis dürfte ihnen auch nicht so zusagen, aber bei jeder Menge anderer Schatten- und Rastbedürftigen, die heute hier eingekehrt sind. Ein größerer Vogel kreuzt derweilen zügig die Straße und läuft durchs Eingangstor hinaus in Richtung Parkplatz. Wir trauen unseren Augen nicht: Einen Roadrunner hätten wir hier inmitten des Trubels nicht erwartet. Und dann tut er uns auch noch den Gefallen, am Rasen draußen stehen zu bleiben, bis wir ihm nachgepirscht sind. Im Gegensatz zu unserem ersten vor zwei Jahren, den wir gerade mal ein paar Sekunden zu
Gesicht bekommen haben, ist dieser recht unscheu. Ein paar Schritte im Gras, gucken, dann mal unter einen Busch, dann mal wieder raus. Eine irre Einlage - wir sind begeistert! Irgendwann nach langer Zeit, als ihm zu viele Paparazzi auf die Pelle rücken, mag er nicht mehr posieren und verlässt die Szene über die Hauptstraße hinein in die Pampa.
wir uns ja gar nicht reißen, aber es heißt nun mal morgen endgültig Abschied nehmen).
wir wollen unsere Empfangsdame nicht stressen, gegen 21 Uhr ist's ruhiger. Gut gelaunt teilt sie uns dann mit, dass wegen des Shutdown gleich dichtgemacht wird und wir im Restaurant nichts mehr zu essen bekommen. Glück haben wir aber beim bisher verschmähten Saloon nebenan. Hier gibts jede Menge Tische zur freien Auswahl und außerdem supergute Chickenwings.1111 Meilen nordostwärts - nach Denver in drei Tagen
Wie immer an solchen Tagen fällt uns der Abschied schwer. In Beatty nehmen wir am späten Vormittag noch ein ausgiebiges Frühstück zu uns und stellen uns mal wieder einer neuen Variante, einer Zapfsäule Sprit abzuringen, ehe wir unsere unausweichliche und lange Rückreise antreten. Unerwartet flott passieren wir sowohl Las Vegas als auch den angeblich dauerverstopften Hoover Dam. Kingman erreichen wir so früh, dass wir noch locker den Loop der Route 66 nach Seligman abklappern können. Vom alten Charme dieser Strecke ist kaum noch etwas übrig geblieben. Heute ist's nur noch ein entbehrlicher Umweg mit einer einzigen Tanke, die an alte Zeiten erinnert, mit Endpunkt Seligman, vom Kultort
mittlerweile mutiert zu einem jämmerlichen Schrotthaufen entlang der Durchgangsstraße.