Über Antequera nach Ronda
Zweiter Anlauf für unsere Andalusien-Tour: nach Antequera, wo wir drei der bedeutendsten Megalithbauten der Iberischen Halbinsel besuchen wollen, jungsteinzeitliche Hügelgräber - Dolmen -, das nahe gelegene Jura-Gebirge El Torcal, die Schlucht El Chorro und das wohl bekannteste Weiße Dorf, Ronda. Einen Trip dorthin hatten wir uns im vergangenen Oktober verkniffen wegen eines hartnäckigen Tiefs über ganz Südspanien inklusive spektakulärer Regengüsse und verheerender Überschwemmungen.Antequera
Das Städtchen hätten wir auch ohne Karte gefunden - es hat eine eigene sogar nach ihm benannte Ausfahrt von der Autopista Granada-Sevilla. Man erreicht es über weitere 12 Kilometer durch eine liebliche hügelige Landschaft, ehe man auf das unvermeidliche periphere, unschöne Industriegebiet stößt, das dem Reisenden die Ankunft in einem größeren Ort bestätigt. An einem der zahlreichen mit Lagerhallen aus allen Branchen umsäumten Kreisverkehre entdecken wir einen Wegweiser zu den Dolmen. Wir hoffen, die jungsteizeitliche Architektur nicht zwischen Anbietern von Baumaschinen und genoptimiertem Saatgut aufzufinden, aber wenigstens wissen wir schon für morgen den Weg dorthin.
Trotz jeder Menge Hotels - wir haben uns einen Stadtplan mit den Standorten von gut 10 ausgedruckt - gestaltet sich die Suche nach wenigstens einem davon schwierig. Nach einer beachtlichen Odysee durch den doch etwas größeren Ort landen wir beim Hotel Villas de Anticaria. Leider hat es nur für eine Nacht ein Zimmer frei - aber besser als weiter im Blindflug, außerdem haben wir Hunger. Unser Zimmer 302 befindet sich nicht direkt neben dem Liftschacht, dazwischen gibt's noch eine Tür mit der Nummer 301, für ein Zimmer dahinter ist eindeutig kein Platz - wahrscheinlich ein Fake, um meckernden Gästen den Wind aus den Segeln zu nehmen. Egal - wir machen uns zum Abendessen auf den Weg in die
Altstadt. Der abendlichen Kühle trotzend nehmen wir Huhn und Wein im Freien ein, schließlich haben wir fast noch Sommer. Wir fangen trotz Jacken bald an zu frieren.
Spa-Hotel Antequera. Entspannt können wir nun unser hiesiges Programm angehen - als erstes den Besuch der Megalithbauten aus der Jungsteinzeit, Cuevas de Menga, Viera und El Romeral.
Sachen neolithischer Architektur. Wir bestaunen ehrfürchtig die monströsen exakt behauenen Deck- und Stützsteine der Menga-Dolmen - der schwerste davon an die 180 Tonnen - und können nicht umhin, den Jungs von damals Respekt zu zollen, wie sie's geschafft haben, diese Dinger so aufzustellen (wir brechen schon zusammen, wenn wir ein paar lausige Steinbrocken zur Reparatur des Gartenmäuerchens in Hanglage zu schleppen haben). Beim Nachbarhügel, den
Dolmen de Viera, kann man gerade mal einen Schritt ins Innere machen, hier ist es eng. El Torcal
Auf einer schmalen, kurvigen Gebirgsstrecke einem lahmen Laster mit Gasflaschen voraussichtlich die nächsten 17 Kilometer und ungefähr auf Platz 12 in einer Autoschlange hinterherzuschleichen, empfinden wir sonst als eher lästig. Aber irgendwie ist's heute ganz entspannend, da es durch eine äußerst reizvolle Landschaft geht, die auf dieser Strecke sonst nur der Beifahrer genießen könnte. Außerdem fällt's so auch weniger auf, wie schwachbrüstig sich unser kleiner Leihwagen bei längeren Steigungen erweist...Schade, dass es fast nirgendwo eine geeignete Stelle zum Stoppen gibt, um mal ein Foto zu machen. Gäbe es dann mal ein Plätzchen, klappt es mit einem spontanen Halten nicht, da sonst der
Hintermann aufsäße.
Der Torcal ist ein kompakter, um die 17 Hektar umfassender Karstgebirgsstock, zwischen 1400 und 1800 Meter hoch gelegen und mit Blick auf die hübsche andalusische Hügellandschaft, die sich bis zum ca. 30 Kilometer entfernten Meer und Malaga erstreckt. Vor über 100 Millionen Jahren bedeckte das Jura-Meer Thethys unter anderem auch die Iberische Halbinsel. Allmählich zog es sich zurück und übrig blieb nur noch das heutige Mittelmeer. Die erstarrten Kalkablagerungen der Thethys wurden durch den Schub der afrikanischen Platte auf die europäische angehoben und falteten sich im Lauf von Jahrmillionen zu den typischen Karstgebirgen, wie man sie heute in den
Ländern rund ums Mittelmeer findet - zerklüftet, von äonenlanger Bearbeitung durch eindringendes Wasser geformt, häufig mit fantastischen Tropfsteinhöhlen, manche erodiert zu skurrilen Formationen.
der beeindruckendsten Felsformationen kann man bereits während der Fahrt hinauf zum Besucherzentrum und letzten Parkplatz erleben. Wir entscheiden uns für einen Kompromiss: Besichtigung unterwegs mit einigen Stopps am Straßenrand und anschließend die kurze Grüne Route oben am Plateau. Als was sich vermeintliche kurze Routen in der Realität - oder zumindest für uns - meist herausstellen, sind Gewaltmärsche. Aber wir haben Zeit und müssen die knappen zwei Kilometer ja nicht in der angegebenen Dreiviertelstunde absolvieren - schließlich will man ja mal stehen bleiben und fotografieren. Trotz der Höhe ist es gut warm, eine Bombenkondition haben wir nicht, und nach
besonders vielen Schattenplätzchen für eine Rast sieht's hier auch nicht aus. Wir besorgen uns erst einmal Trinkproviant im Restaurant, ehe wir die Runde antreten. Für Stöckelschuhe ist der Weg jedenfalls nicht geeignet: Die Dame, die wir gerade noch bewundernd beim Einstieg in die Felsenwelt beobachtet haben, wird von ihrem Begleiter schon wieder galant zum Auto zurückgeführt.
zwar fotografieren, aber ahnungslos und daher von schräg vorne und natürlich nicht annähernd als solches zu erkennen - erst nach unserer Wanderung auf dem Foto im Restaurant. Blöd, dass das Besucherzentrum vorhin noch zu war und wir keinen Info-Flyer besorgen konnten).
vorbeirauschen und in ein paar Minuten sich mit jemandem irgendwo treffen wollen. Wir lassens ruhig angehen, suchen uns ab und mal einen bequemen Felsen im Halbschatten, lassen die grandiose Kulisse auf uns wirken und fotografieren - die Motive sind schier endlos. Wir müssen nur höllisch aufpassen, dass uns nicht die kleine Spanierin oder ihr Begleiter ins Bild gerät. Irgendwie tauchen sie ständig und unerwartet wie die Schachtelteufel hinter einer Wegbiegung oder auf einem Felsen neben, hinter oder vor uns zum Posing auf. Offenbar haben wir einen sehr ähnlichen Fortbewegungsrhythmus.
Wunder, hier laufen zu viele Leute herum. Nur ein paar Vögel drehen in schwindelnder Höhe ihre Runden - Gänsegeier, wie wir später erfahren - manchmal fragen wir uns schon, weshalb wir einen Feldstecher mit uns herumschleppen. Natürlich lässt sich nie wieder einer der Jungs blicken. Nach guten zweieinhalb Stunden kehren wir wieder zu unserem Ausgangspunkt zurück und zu einem Capuchino ins Restaurant ein - unsere Füße spüren wir nun doch etwas.
Tornillo (Schraube) müssen wir uns noch aus der Nähe ansehen, ehe wir uns von dieser irren Kulisse losreißen. El Chorro
Nach Ronda ist es mit 60 km im Grunde eine kurze Fahrt. Aber Linda hat sich eine Tour auf Nebenstecken eingebildet, um sich mal die gigantische Schlucht El Chorro mit dem berühmten Wandersteig Caminito del Rey anzugucken. Nicht, dass wir den begehen wollten - das ist etwas für absolut Schwindelfreie.
Richtung El Chorro. Über eine schmale, abenteuerliche Passstraße schlängeln wir uns eine Ewigkeit durch eine zauberhafte Landschaft (die wir aufgrund nicht vorhandener Haltemöglicheiten wieder mal nicht fotografieren können) ehe wir endlich am Ziel sind.Ronda
Ronda erreichen wir nun recht flott - über eine unvermutete, da auf keiner unserer Karten eingezeichnete Schnellstraße. Auch die Fahrt in die Altstadt gelingt problemlos - erfreulich vor allem die Vielzahl an Hotels überall. Wir haben unseren 3-Tage-Aufenthalt hier extra nach dem alljährlichen Stierkampf- und Reiter-Festival angesetzt, wir sollten also ganz locker ein Zimmer finden. Allerdings ist Samstag, das Städtchen belebter als gedacht - wir wundern uns über die Karawanen von Menschen, die sich durch die Straßen schieben. Etwas Ähnliches kennen wir nur aus Venedig.
Hotels um die Ecke abzuklappern. Gleich gegenüber, über einem nett aussehenden Paella-Lokal, wären wir fündig geworden, hätte uns nicht das dunkle Loch von Zimmer gestört, das einzige Fenster mit etwas befremdlichem Blick in einen darunter liegenden Speisesaal (laut Hotelbesitzer garantiert nicht genutzt) oder der höllisch laut surrende Sicherungskasten (kann er nichts dagegen machen, aber - nicht ohne eine deutliche Spur von Häme: "Ihr könnt euch gerne ein anderes Hotel suchen"). Das tun wir dann auch - das Auto ist mittlerweile aus der Abschleppgefahrenzone in einer sicheren Tiefgarage untergebracht - Hans bewacht das Gepäck, Linda zieht um die Ecken. Glück haben wir
irgendwann doch noch - mit einem freundlichen, großen und hellen Vier-Personen Zimmer, das zwar die erste Nacht wegen Wochenende etwas teurer ist als das erste geschmähte, aber die zwei folgenden Tage um 2/3 weniger kostet.
Paradors zu bewundern wäre. Es finden gerade die (frei übersetzt) "Ersten offenen europäischen Canyon-Abseil- und Vertikal-Fortbewegungs-Meisterschaften" der Andalusischen Höhlenkunde-Federation statt. Linda ist beim Anblick der mit Sponsorenplakaten voll geklebten Brücke erst mal angesäuert (besonders apart das der Hilti-Bohrmaschinen), hat sie sich so auf ein Starfoto DES Ronda-Highlights gefreut. Aber je länger wir dann dem Spektakel zugucken, umso lustiger finden wir es, wie sich die Leute kreuz und quer über die Schlucht hangeln, sausen oder gleiten bis sie am Talboden angelangt sind.Plaza de Toros
Sonntag: Wie gestern strahlend blauer Himmel und über 30 Grad. Durch das Städtchen flanieren heute zwischen den Touristenströmen feiertäglich herausgeputzte Familien. Im Sonntagsstaat präsentiert sich am Blumenrondell vor der Stierkampfarena auch ein kleiner Schimmel. Er steht einfach allein da, geschmückt mit hübscher bunter Webdecke, Bänder sind in Pony und Schwanz geflochten. Linda gehört ja nicht unbedingt zu den Pferdenarren, aber das Tier hier ist einfach zu nett, um nicht fotografiert zu werden. "Kein Foto! Kein Foto!" schreit auch schon ein im Schatten der Arena versteckter Mann. "Das kostet einen Euro!" Klar - wieder mal reingetappt, aber das ist OK. Das für den Preis inbegriffene
Zusatzfoto von Linda + Pferd + auf Gaucho getrimmtem Besitzer hätte nun nicht sein müssen, aber dem kommen wir nicht aus.
Toreros von Rang und Namen heute. Und natürlich - wie kann es anders sein - tummelte sich hier auch der allgegenwärtige Ernest Hemingway herum und ließ sich zu seinem "Tod am Nachmittag" inspirieren.
Fotos mit uns drauf wollen wir natürlich auch machen - Linda allein in der großen Arena ist etwas problematisch, und Hans findet es nicht ganz so witzig, hinter eine der Schutzbanden genötigt zu werden.Tajo-Schlucht
Nach Abklingen der Mittagshitze wagen wir uns an einen moderaten Abstieg durch die maurische Altstadt Rondas, um direktere Einblicke in die Tajo-Schlucht zu erhalten. Moderat ist's nicht gerade - nach der Puente Nuevo geht's sofort reichlich kniestrapazierend auf Steinpflaster steil bergab (mit Bangen denken wir wieder an den Rückweg). Aber irgendwann ist der Point of no Return passiert, und schließlich kann man kleine Pausen einlegen und die hübschen alten Häuser mit ihren kunstvollen Balkonen betrachten. Von der Schlucht sieht man allerdings von hier aus nichts - da wäre die andere Seite mit eigens angelegten Aussichtswegen und -plattformen geeigneter gewesen. Aber
nun sind wir da - gefühlt mindestens im unteren Viertel der Schlucht - und vorm Palacio del Rey Moro angekommen.
schattigen Bäumen, spektakulären Schlucht-Views und hautnaher Verfolgung der Wettkämpfe im vertikalen Fortbewegen genießen zu können.
zum Boden der Schlucht. Und nicht genug der Superlative: Ein eigenes Bergwerk hat der Maurenpalast auch noch, das für den Besucher zugänglich ist. Es wurde ehedem als Waffenlager und verborgener, strategisch wichtiger Zugang zur Lebensader Fluss genutzt. Sicher sehenswert, aber wir verkneifen uns einen Abstieg. Lieber schlendern wir gemütlich zwischen plätschernden Springbrunnen, blühenden Büschen und unter den
majestätischen Libanon-Zedern umher - auch hier geht's zur Genüge bergab. Als solche sicher damals nicht geplant, sind die verstreut angelegten Aussichtsplattformen heute perfekte Logenplätze, um die furchtlosen Canyonüberquerer vorbeisausen zu sehen.
Hätte uns jemand prophezeit, wir würden zwei Mal die Tajo-Schlucht runter- und wieder raufkrabbeln, hätten wir ihn für verrückt erklärt. Aber das Licht ist jetzt am Spätnachmittag noch so schön und unsere Füße schmerzen nicht besonders - wir wollen unbedingt noch den Klassiker der hiesigen Panoramen erleben: den Blick von Westen auf Ronda hoch oben auf den Felsen und die Puente Nuevo. Sicher ist die Kulisse von ganz unten aus noch grandioser - uns reicht aber wie den meisten Pilgern die halbe Höhe, der Ausblick hier ist auch absolut sensationell. Und man muss auf dem Rückweg nur um die 70 Höhenmeter überwinden.
In der Pizzeria bei unserem Hotel ums Eck gäbe es Paella, und vermutlich auch noch ganz gute, den hauptsächlich spanischen Gästen nach zu schließen, allerdings nur auf Vorbestellung. Für morgen ist sie uns hier auch nicht vergönnt, denn da geht es in Betriebsferien. Schade. Dann gibt's eben Pizza. Arabische Bäder und Altstadt
Montag - unser letzter Tag in Ronda. Weg ist heute die Sonne, weg sind die Menschenmassen, leergefegt die Straßen, abmontiert die Sponsorenplakate von der Puente Nuevo. Wir machen uns auf zu den arabischen Bädern - zur Abwechslung mal wieder den ganzen Ort hinunter bis zum Talboden des Tajo-Canyons - wenigstens sind die Temperaturen gemäßigter als die Tage zuvor. Eigentlich wollten wir den Stufen-Paseo unterhalb der Neustadt hinunterlaufen, aber irgendwie haben wir den Einstieg verpasst und kommen an der arabischen Brücke - schon fast ganz unten - heraus.
Arabes in Cordoba entspricht die hiesige Anlage schon eher einer altehrwürdigen, historischen Stätte und dem, was man als gemeiner Tourist von einer solchen erwartet. (In Cordoba ist der Teil der begehbaren Bäder, unterirdisch gelegen und über eine recht unauthentische, hässliche Betonrampe erreichbar, orginalgetreu nachgebildet inklusive roter und blauer Marmorsäulen - einerseits prächtig, gefühlt aber etwas zu bunt.) Hier ist schon der Anmarsch etwas lauschiger: über die alte Brücke, von der aus man bereits einen Teil der recht großen Anlage einsehen kann, und dann weiter hinunter unterhalb der arabischen Stadtmauer mit ihren Schwalbennester-Häusern.
Dass sich die Stadt quasi über Nacht geleert hat, merken wir auch hier: Die Banos haben wir fast für uns alleine. Schön, mal ganz entspannt zu fotografieren, ohne auf ins Bild trapsende Fremde achten zu müssen. Wie an anderen Orten von historischem Interesse informiert auch hier ein Video über Entstehung, Bedeutung und Funktion dieser Anlage. Immer wieder kann man nur die für damals sehr fortschrittliche Technologie der Araber in Sachen Architektur und Wassernutzung bewundern - zu Zeiten, als sich Europa bezüglich derartiger Errungenschaften noch im Tiefschlaf befand.
gewesen sein muss, vervollkommnet ein Spaziergang im zugehörigen Garten - zwischen blühenden Sträuchern und unter uralten, duftenden Zypressen, in denen Hunderte von Staren laut schnattern. Bänke entlang der Wege laden zum Verweilen und Genießen ein, was wir auch ausgiebig nutzen - ein wirklich hübsches Plätzchen mit netten Views auf die alte Stadtmauer, Tajo-Schlucht und arabische Brücke.
frech aufgesetzt wurden, und haben einen fantastischen Blick in die weite, sanfte umgebende Berglandschaft. Durch ein hübsches, maurisches Tor erreichen wir die Altstadt.
gerade vorbeikommen, denken wir, dass es vielleicht doch ganz witzig ist, reinzugucken. Wenn auch nicht gerade originell, aber dennoch ziemlich witzig findet Linda das Foto von Hans, der sein Gesicht durch den Banditen-Pappkameraden am Eingang steckt. Ganz lustig und interessant sind auch die zahllosen Schwarz-Weiß-Fotos manch finsterer Gesellen und Wegelagerern aus älteren Tagen. Denen mochte man in der Tat nicht irgendwo nächstens oder außerhalb der geschützten Stadt begegnen. Wohl unbeabsichtigt, aber ausgesprochen witzig sind die als Banditen kostümierten Schaufensterpuppen hinter Glaswänden, die wohl eine typische Szene aus dem Alltag eines Räubers nachstellen sollen - etwa verträumt lächelnd beim Essen und mit Maiskolben in der Hand. Na ja, ansonsten ist's hauptsächlich düster, eng und vollgepackt mit verstaubtem Kram.
Schade: Der Rathausplatz, ganz oben in der Altstadt an einem kleinen Park, wäre genau das Plätzchen für einen Kaffee gewesen. Aber gleich wieder einkehren wollen wir nun auch nicht und tauchen lieber ein in das enge Gassengewirr wieder zurück in Richtung Neue Brücke. Auch dem Palast Mondrigan, dem Stadtmuseum, wollten wir eigentlich keinen Besuch abstatten. Aber beim Vorbeigehen sieht ein Patio durch das alte Portal so hübsch und einladend aus, dass wir reingucken. In etlichen Sälen kann man jede Menge Interessantes zu Ronda, seiner Geschichte, der umliegenden Gegend, zu Kultur und Bewirtschaftung von den ersten Siedlern über die Römer, Araber bis hin zur jüngsten
Vergangenheit erfahren. Historie, Kultur und Ethnologisches erkunden wir im Schnelldurchlauf, lieber streifen wir über Balkone, durch kleine maurische Portale, bunte Patios und den hübschen Garten. Schade, dass es heute so bewölkt und mittlerweile recht duster ist. Von hier aus ist der Blick in die weite Landschaft im Westen grandios.
Die Besitzerin ist sehr ungehalten und Linda rechnet schon fast damit, dass ihr die Kamera aus de Hand gerissen wird. Nun, dann gehen wir halt wieder - ins Haus gleich nebenan in einen identischen Laden. Hier schlagen wir nun zu, der Besitzer ist gut drauf und sonnigen Gemüts, Linda darf fotografieren und die Zicke von nebenan guckt immer noch grätig, als wir mit unseren Tüten rauskommen. (Das Foto gibt's auf der Website dennoch nicht. Der nette Typ hinterm Tresen ist optimal getroffen - im Gegensatz zum eigentlichen Motiv, dem hübschen Gebäck; das ist unscharf...) Antequera - El Torcal - El Chorro - Ronda |